- Grafiken erstellt mit ChatGPT -
Bobbin
Bobbin ist kein Held.
Das ist wichtig zu betonen.
Er ist auch kein Auserwählter. Kein Magier. Kein Prinz, kein
Waisenkind, kein schlafender Titan.
Bobbin ist… Bobbin. Ein Junge, der lieber unsichtbar wäre, nur
um dann festzustellen, dass Unsichtbarkeit auch nicht das Gelbe
vom Dings ist – und außerdem schmerzhaft, wenn man in Dornen
fällt.
Er wünscht. Leider mit Wirkung.
Und das ist sein größtes Problem. Denn seine Wünsche tun nicht
das, was man von einem wohlerzogenen Wunsch erwartet. Sie tun
das, was der Wunsch wirklich will. Oder was das Universum
gerade lustig findet.
Bobbin ist höflich, nachdenklich, unauffällig – die Art von Kind, die in der Schule nicht gemobbt wird, weil die Mobber vergessen, dass er da ist. Und doch: Wenn er spricht, verändert sich etwas. Manchmal die Luft. Manchmal das Raum-Zeit-Gefüge. Manchmal der Kontinent.
Er ist die letzte Figur auf dem Spielbrett, die keiner beachtet
hat.
Der letzte Knopf im Aufzug.
Der letzte Satz im Vertrag mit dem Universum.
Und genau deshalb wird er wichtig.
Weil Bobbin das ist, was keiner erwartet – und genau das, was
fehlt.
Atria
Atria ist kein Licht in der Dunkelheit. Sie ist eher ein
scharfkantiger Schatten mit Taschenmesserfunktion.
Sie ist die, die nicht lacht, wenn es lustig wird – sondern
wartet, bis alle sich entspannt haben… und dann das Messer
zieht.
Nicht aus Bosheit. Sondern aus Prinzip.
Sie hat Magie gesehen. Wirkliche. Unheimliche. Die Art, bei der
Dinge anfangen zu flüstern, die vorher keine Zähne
hatten.
Sie kennt die dunklen Ecken der Welt. Und die dunklen Ecken der
Menschen.
Und trotzdem bleibt sie.
Bei Bobbin.
Weil sie weiß, wie schlimm es werden kann –
und wie verdammt mutig jemand sein muss, um es trotzdem zu
versuchen.
Atria ist zynisch, schnell, messerscharf – ein moralischer
Kompass mit eingebautem Elektroschock.
Sie zweifelt, sie stichelt, sie bleibt.
Denn hinter allem Sarkasmus, aller Vorsicht, allem Trotz sitzt
ein Kern aus Loyalität.
Und wenn der sich einmal entschieden hat, lässt er nicht mehr
los.
Nicht mal, wenn die Welt in Seifenblasen zerspringt.
Gerda & Mardina
Zwei Häxxn. Eine Meinung? Ha! Schön wär’s.
Gerda ist kurz, rund und organisiert. Sie hat Listen für ihre
Listen und kann mit bloßem Blick einen schlecht formulierten
Zauberspruch auf molekularer Ebene zerlegen.
Sie glaubt an Ordnung. An Formulare. An magische Bürokratie mit
Biss.
Und an Tee. Viel Tee. Heiß, stark und in der richtigen Tasse.
Mardina ist groß, faltig und permanent entnervt von allem, was
Gerda tut.
Sie lebt nach dem Prinzip: Improvisation ist auch eine
Tradition, wenn man sie lang genug durchzieht.
Sie glaubt an das Chaos, an Intuition – und an magische
Schnipsfinger, die Dinge explodieren lassen.
Zusammen sind sie eine unaufhaltsame Kraft und ein
unbewegliches Objekt in Personalunion.
Sie sind die stille Macht hinter der Weltordnung.
Oder wären es gern.
Was sie wirklich sind:
Zwei alte Frauen, die sich seit Jahrhunderten streiten, sich aber nie trennen würden.
Denn ohne die eine wäre die andere nur halb so wirksam.
Und doppelt so unzumutbar.
Faulbrecht von Glanz und Grollen
Ein Name wie ein Wetterbericht. Und auch so zuverlässig.
Faulbrecht ist ein Ritter alter Schule – sehr alt. So alt, dass
seine Rüstung gelegentlich rostet, wenn er zu lang stillsteht.
Er war mal ein Held. Dann ein Werkzeug. Dann ein Problem. Jetzt versucht er, wieder ein Mensch zu werden.
Er reitet ein dampfgetriebenes Motorrad, das mehr ächzt als schnurrt und gelegentlich Bonbonpapier ausstößt – ein Relikt aus einer Schlacht gegen die Süßwarenfraktion.
Seine Ehre ist verbeult, sein Stolz angeschwärzt, aber irgendwo
unter all dem Metall schlägt ein Herz.
Laut. Und unbeholfen.
Faulbrecht redet wenig, denkt viel und schläft mit offenen Augen – teils aus Misstrauen, teils aus altersbedingter Multifunktionalität.
Er hat Dinge getan, die er nicht mehr rechtfertigen kann.
Aber er versucht es.
Mit jedem Schritt.
Mit jedem Zischen der Maschine.
Mit jedem Knurren seines Gewissens.
Faulbrecht ist nicht gut.
Aber er ist besser, als er war.
Und das ist manchmal genug.
Der KaiserIn
Er. Sie. Es.
Ein Wesen mit Appetit auf Macht, Land, Menschen, Lob und
Nachspeisen.
Der KaiserIn ist nicht einfach ein Tyrann. Das wäre zu
leicht.
Er ist ein Zustand. Eine Idee. Eine politische Erkrankung mit
Krönchen.
Der KaiserIn ändert sein Geschlecht wie andere ihre
Krawatte.
Mal groß, mal schmelzend, mal charmant, mal gallig – aber immer
hungrig.
Er will, was du hast.
Und wenn du es nicht hergibst, will er wenigstens, dass du
leidest, während du es behältst.
Er führt Kriege aus Langeweile, handelt mit Realitäten wie mit Ramschware und glaubt an keine Wahrheit, die sich nicht in Zuckerwatte wälzt.
Seine Paläste sind überfüllt, seine Reden zu lang, seine Gefolgsleute dumm vor Angst.
Er hasst Bobbin.
Und liebt ihn.
Denn was der KaiserIn am meisten fürchtet, ist jemand, der
nichts will –
und gerade deshalb alles verändern kann.