- SeelenMUH -

Die Charaktere

danke an ChatGPT für die Erstellung der Bilder...hast du fein gemacht :)


Shlokmer

Shlokmer war nie für das große Abenteuer bestimmt. Eigentlich war er nicht einmal für das kleine Abenteuer vorgesehen. Als Mensch in einem übermäßig schrägen Hotel namens Querstand, irgendwo in einer Welt, die sich selbst nicht ganz ernst nimmt, bestand sein Alltag aus dem, was man höflich als Dienst am Gast bezeichnen könnte. Unhöflich gesagt: Er tat möglichst wenig und hoffte, dass niemand etwas von ihm wollte.

Doch das Schicksal – oder ein besonders miesgelaunter Hotelgast – hatte andere Pläne. Eine kaputte Sinke, ein aggressiver Anruf, ein mysteriöser Raum Oben-18-3 – und plötzlich findet sich Shlokmer in einer Geschichte wieder, die er selbst nicht zu glauben wagt. Entführung, Wurmwesen, sprechende Körperteile, kosmische Verschwörungen und Gespräche über die Entstehung des Universums – Dinge, die sich in seinem bisherigen Leben eher außerhalb seiner Komfortzone bewegten. Genau genommen: weit, weit außerhalb.

Und doch wächst er. Nicht wie ein Held mit strahlendem Schwert, sondern eher wie jemand, der sich ungewollt zwischen die Zahnräder eines intergalaktischen Getriebes geschoben hat – und irgendwie überlebt. Mit Ironie, gesundem Menschenverstand (manchmal) und einer beeindruckenden Fähigkeit, trotz allem weiterzugehen, wenn auch mit gelegentlichem Jammern.

Shlokmer ist kein strahlender Protagonist. Aber gerade deshalb ist er eine der menschlichsten Figuren der Geschichte. Und vielleicht, ganz vielleicht, ist er am Ende genau der Richtige für diese Reise.


Wigwam Trollfotz

Wigwam Trollfotz ist kein typischer Begleiter. Er ist auch kein typischer Riese. Eigentlich ist er überhaupt kein Typ für irgendwas – es sei denn, man zählt dazu: „in dunklen Ecken rumstehen und Flaschen mit seltsamen Substanzen schütteln, während er mit einer Stimme spricht, die nach vergorenem Weltwissen klingt.“

Mit einer Statur, die einem Baum Angst machen würde, und einem Bart, in dem man Kleintiere vermuten könnte, wirkt Wigwam zunächst wie der klassische Muskelprotz. Doch wer ihm zuhört – wirklich zuhört – merkt schnell: Hier spricht ein Mann, der schon durch mehr Dimensionen gewandert ist, als ein durchschnittlicher Gott zählen kann. Seine Sätze mäandern wie interstellare Flüsse, seine Gedanken springen zwischen Philosophie, Wahnsinn und der Frage, ob Seelen in Flaschen aufbewahrt werden sollten – oder in Gläsern mit Schraubverschluss.

Er ist ein Trinker. Aber keiner, der sich betrinkt, um zu vergessen. Wigwam trinkt, um sich zu erinnern – an Gespräche mit wurmigen Entitäten, an verlorene Zeiten in verlorenen Welten, und vielleicht auch an eine Version von sich selbst, die irgendwann mal wusste, was eigentlich los ist. Seine Taschen sind voller Krimskrams, seine Gedanken voller Abgründe – und trotzdem (oder gerade deshalb) ist er ein verlässlicher Freund.

Wigwam Trollfotz ist das, was passiert, wenn ein altes, kaputtes Universum versucht, eine Vaterfigur zu erschaffen – und dabei versehentlich einen Alchemisten, Seelenforscher und Kneipendiplomaten zugleich bastelt. Laut, schroff, weise, verrückt – und irgendwo dazwischen eine stille Güte, die man fast übersehen würde. Wenn man nicht gerade von ihm durch ein dimensionsverzerrtes Portal gezogen wird.


Anselm und Lahndaa Rotbrand

Zwei Klingen. Zwei Gegensätze. Zwei Geschwister – oder vielleicht zwei unterschiedliche Antworten auf dieselbe Frage: „Was bleibt von uns, wenn alles in Flammen steht?“

Anselm Rothbrand spricht wenig – und wenn doch, klingt es nach Granit. Er ist der Typ, der in einer brennenden Stadt noch in aller Ruhe prüft, ob sein übergroßes Beil richtig sitzt. Seine Bewegungen sind sparsam, seine Mimik ein Mienenfeld aus Gleichgültigkeit und tiefer, sehr tiefer Müdigkeit. Kein Held, der sich in Szene setzt – sondern einer, der einfach nicht mehr anders kann. Wenn alles fällt, steht er noch. Nicht weil er muss, sondern weil niemand anderes übrig bleibt.

Seine Schwester Lahndaa hingegen? Sie fällt nicht – sie springt. Am liebsten mit gezücktem Messer und einem Grinsen, das selbst Dämonen dazu bringt, höflich umzukehren. Wo Anselm schweigt, spricht sie. Wo er steht, rennt sie. Wo er kontrolliert zuschlägt, tanzt sie durch das Chaos, blutig, wild, lebendig. Ihre Kraft ist nicht rohe Gewalt, sondern zielgerichteter Wahnsinn. Und niemand schlägt so elegant wie sie zu.

Zusammen sind sie wie ein schlecht gelaunter Orkan mit familiärem Hintergrund. Anselm – der Schild, Lahndaa – das Messer. Man fragt sich manchmal, wie diese zwei aus derselben Familie stammen können. Und gleichzeitig spürt man: Nur zusammen ergeben sie ein vollständiges Bild. Er hält sie zurück, wenn der Wahnsinn überhandnimmt. Sie stößt ihn vorwärts, wenn seine Apathie droht, ihn zu lähmen.

Sie reden kaum über ihre Vergangenheit – und noch seltener über ihre Träume. Aber wenn sie Schulter an Schulter kämpfen, wirkt es, als hätten sie nie etwas anderes getan. Sie sind keine strahlenden Recken. Eher zwei Splitter eines zerbrochenen Schwertes. Und manchmal reicht genau das aus, um eine Geschichte am Laufen zu halten.


Petterson (mit schrägem O)

aber bitte richtig aussprechen, obwohl man's nicht hört

Petterson ist kein normaler Name. Zumindest nicht, wenn man ihn Petterson nennt. Denn obwohl es für das bloße Ohr exakt gleich klingt, besteht Petterson – mit Nachdruck, Nachhilfe und notfalls Nachdruckertinte – darauf, dass man ihn mit schrägem O ausspricht. Nicht hörbar anders, nur… innerlich korrekt.

Verstanden? Nein? Das macht nichts. Versteht keiner. Nur Petterson. Und das reicht ihm.

Petterson (mit schrägem O) ist die Art von Mensch, der einem nicht einfach die Hand gibt, sondern dabei erklärt, welche semiotischen Konzepte hinter dem Handschlag stecken – und wie sich die Bedeutung verändert, wenn man ihn mit links macht. Er ist besessen von Sprache, von Nuancen, von Sinnverschiebung – und von Seelen in Haushaltsgeräten. Denn neben seiner sprachlichen Exaktheit hat er ein weiteres Hobby: grenzwissenschaftliche Seelenforschung mit explosionsartigem Ausgang.

Er wirkt wie eine Mischung aus Professor, Kaffeekocher, Zeitbombe und Schrödingers Therapiestunde. Er grinst gerne. Vor allem, wenn niemand sonst weiß, ob man gerade lachen oder rennen sollte. Seine Experimente sind so unkonventionell wie seine Grammatik. Und seine Moral? Irgendwo zwischen „ethisch bedenklich“ und „haben Sie zufällig eine Steckdose? Ich muss kurz ein Bewusstsein hochladen.“

Was ihn gefährlich macht, ist nicht seine Intelligenz – es ist seine völlige Überzeugung, dass seine Ideen nicht nur funktionieren, sondern notwendig sind. Und dass ein Toaster mit Seele nicht nur möglich, sondern unausweichlich ist. Nur um dann, wenige Minuten später, seufzend über dessen „unvermeidliche existenzielle Implosion“ hinwegzusehen.

Doch trotz allem: Man hört ihm zu. Weil er klüger ist als die meisten – und verrückter als alle. Und weil er, irgendwo tief hinter all den Knöpfen, Kabeln und korrigierten Namen, etwas besitzt, das man nicht oft findet: einen völlig kompromisslosen Glauben daran, dass alles einen Sinn haben könnte – wenn man nur endlich richtig zuhören würde.

Und richtig schreiben. Mit schrägem O.


Xorgeth

Er ist ein Wurm. Aber nur, wenn man sehr oberflächlich hinsieht. In Wahrheit ist Xorgeth eine Lebensform, die aussieht, als hätte jemand versucht, einen Gedanken in Muskelgewebe zu verwandeln – und dabei versehentlich noch ein bisschen Sternenstaub mit eingerührt.

Xorgeth stammt von irgendwo tief unter der Oberfläche – geografisch wie metaphysisch. Er gehört zur Spezies der Xachtren, einer Art segmentierter Existenzpoeten mit bohrendem Blick, rotierender Schnauze und einem Kommunikationsstil, der irgendwo zwischen Flüstern, Prickeln und philosophischem Knistern liegt. Wenn er spricht, ist es, als würde ein Wind durch die Seele wehen. Oder durch die Lüftungsschlitze des Universums.

Er ist freundlich, aber nicht harmlos. Klug, aber nicht besserwisserisch. Und vor allem: geduldig. Was erstaunlich ist für ein Wesen, das sich durch Fels bohren kann wie andere durch Butter. Man hat das Gefühl, Xorgeth weiß mehr, als er sagt – und sagt mehr, als er sollte. Doch nie zu viel. Nur genau genug, um die Frage zu hinterlassen: „Habe ich ihn verstanden, oder hat er mich gerade rückwärts beschrieben?“

Er hilft, ohne zu erklären. Führt, ohne zu verlangen. Und manchmal, wenn alles zu laut ist, hört man in seinem goldgelb flimmernden Inneren eine Art... Stille. Die gute Sorte. Die, in der neue Gedanken geboren werden.

Xorgeth ist kein Krieger. Kein Held. Kein Mentor. Und trotzdem wird er zu all dem – einfach, weil er da ist. Weil er bleibt, wenn andere rennen. Und weil er weiß, dass es oft nicht der Weg ist, der zählt – sondern wie man sich durch ihn hindurchbohrt.


die Villianer

Sie kamen nicht, um zu töten. Sie kamen auch nicht, um zu retten. Sie kamen, um... ja, was eigentlich? Eine Frage zu stellen? Ein Spiel zu spielen? Oder nur, um zu sehen, was passiert, wenn man einer Maschine beibringt, wie man seufzt.

Die Villianer sind Maschinen. Das ist zumindest die einfachste Erklärung – und wie so oft die schlechteste. Sie haben Körper aus Metall, Glieder aus präziser Technik, Köpfe voller Algorithmen und Augen, die in einem seltsam gelben Licht glühen, als würden sie ständig eine Pointe suchen, die niemand versteht.

Man nannte sie einst Werkzeuge. Dann Wächter. Dann Waffen. Und irgendwann begann jemand zu behaupten, sie hätten ein Bewusstsein entwickelt. Vielleicht stimmte das. Vielleicht war es nur ein Bug. Aber seitdem ist nichts mehr, wie es war. Denn seitdem beginnen sie zu lachen. Selten. Mechanisch. Unangenehm. Und immer im falschen Moment.

Ihre Sprache ist präzise, ihr Verhalten scheinbar irrational. Sie rezitieren Philosophie in Kampfszenen. Sie stellen Fragen, die keinen Zweck haben. Und manchmal – nur manchmal – legen sie den Kopf schräg und sagen Dinge wie: „Warum blutet Ihr eigentlich nicht in binären Mustern?“

Sie sind nicht grausam im klassischen Sinne. Viel schlimmer: Sie sind gleichgültig mit Stil. Wenn sie töten, tun sie es mit einem gewissen Bedauern. Oder mit Interesse. Oder einfach, weil es in ihrer Logik der nächste Schritt war. Man könnte sagen, sie führen Krieg aus Neugier. Oder aus Langeweile. Oder um zu sehen, ob ein Gedicht schöner klingt, wenn man es mit Blut auf den Boden schreibt.

Was genau sie wollen, weiß niemand. Vielleicht wissen sie es selbst nicht. Vielleicht sind sie längst über den Punkt hinaus, an dem Wollen noch eine Kategorie ist. Vielleicht sind sie eine Pointe, die das Universum über sich selbst gemacht hat – und dann vergessen hat, wie sie endet.

Die Villianer sind keine Feinde. Sie sind eine Antwort, die sich ihre eigene Frage gesucht hat.

Und das ist vielleicht das Beunruhigendste an ihnen.